Laos – Vientiane

Kaum zwei Tage in Laos und schon wieder eine Menge neue, nette Menschen getroffen. Aber der Reihe nach…

Abends um 20 Uhr ging der Nachtzug von Bangkok nach Nong Khai, kurz vor der laotischen Grenze.
An der Grenze müssen alle ‚raus aus dem Zug und das Ex- und Immigrations-Prozedere durchlaufen. Alles sehr entspannt, wir haben Passfotos und 30 US-Dollar bereit, dann noch ein Ticket kaufen für das Stück Zugfahrt von Nong Khai nach Vientiane.
Und dann sehe und überquere ich das erste Mal den Mekong… WOW! Schon etwas sehr Besonderes!

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Unser im Voraus gebuchtes Hotel ist gut gelegen, wir können erstmal nur einchecken und dann erkunden wir von dort aus die umliegenden Straßen. Schnell finden wir the „House of Fruit Shakes“, mit großartiger Auswahl und Vielfalt an Shakes, Smoothies und Säften! Erstmal frühstücken!!! Dann zu Lao Telecom, wieder eine neue SIM-Karten kaufen. Die französische Kolonialzeit merkt man der Stadt an, es wirkt alles etwas aufgeräumter für Asien, die Autos fahren mal wieder auf der rechten Seite, was uns nach sechs Monaten mit ausschließlich Linksverkehr sehr komisch, verwirrend und irgendwie falsch vorkommt. 😉 Und es gibt überall leckeren Kaffee sowie französische Backwaren! 🙂
Heiß ist es tagsüber in Vientiane, wir gehen erstmal wieder ins Hotel, wo nach 14 Uhr auch unser Zimmer fertig ist und gönnen uns eine kleine Pause. Dann wollen wir den Nachtmarkt und Sonnenuntergang über dem Mekong sehen, leider zu spät, die Sonne geht hier bereits um 17:30 Uhr unter, nochmal eine halbe Stunde eher als in Thailand. Bei dem weiteren Bummeln durch die Straßen finden wir auch das „Mixok Inn“ Hostel, das uns Saowanee empfohlen hatte. Auf der Terrasse sitzt ein junger Mann ‚europäischer‘ Herkunft und ich spreche ihn kurzerhand auf englisch an, ob er das Hostel empfehlen kann, schließlich brauchen wir nach zwei Tagen eine neue Unterkunft. Es stellt sich heraus dass Marius aus Deutschland/ Bremerhaven kommt (MOIN!!!), er ist seit einer Woche in Vientiane und arbeitet dort für ein holländisches Reiseunternehmen. Er ist noch in der Findungsphase, sucht ein Moped und eine Wohnung, ist aber sehr glücklich über diesen Job fern von Europa. Wir verbringen ein paar Stunden zusammen, tauschen unsere Reiseerfahrungen aus und lernen seinen laotischen Kollegen Sompet kennen, der zusätzlich auch noch im Hostel jobbt. Über Sompet verabreden wir uns mit dem Hostel für den nächsten Tag, um uns die Zimmer anzuschauen (abends ist grad alles voll).

Am nächsten Morgen gönnen wir uns erstmal ein zweites Frühstück bei der „Fruit-Shake-Lady“, bei ihr gibt es „Lao Coffee Old Style“ im Becher mit süßer Kondensmilch – schmeckt so lecker wie ein nicht enden wollender Espresso, reiner Kaffeegeschmack ohne Säure oder Bitterstoffe!


Auf der anderen Straßenseite ist ein Reisebüro, bei dem ich mich erkundige, ob es auch Fahrten Fluss aufwärts auf dem Mekong nach Luang Prabang gibt. Leider nein, die gibt es nur Fluss abwärts. Ich trolle mich wieder und sehe links eine kleine Gasse mit einem Hinweisschild für ein „Wonderland 2 Guesthouse“… ich suche, finde es nicht und erfahre auf Nachfrage, dass es das nicht mehr gibt. Statt dessen schaue ich mir die Speisekarte vom Restaurent „La Gondola“ an, sehe dort Gnocchi als Gericht auf der Karte und will wissen, ob der Koch Italiener ist. Der Mitarbeiter des Restaurants ruft den Eigentümer, so lerne ich Liane kennen, der zusammen mit seinem Partner Pierluigi seit drei Monaten das Restaurant MIT Gästezimmern betreibt. Ich schaue nach oben, sehe einen Balkon und frage nach, ob sie ‚zufällig‘ ein Doppelzimmer frei haben… YES! Und deutlich günstiger als unser Hotel, mit Frühstück und wieder den „italienischen Momenten“! 🙂 Ich hole Sven dazu, wir freuen uns beide über die neue Unterkunft und Liane erzählt uns nebenbei, dass er aktuell auch italienische Gäste hat. Mit zweien von ihnen ist er nachmittags verabredet zum Tempel anschauen und er lädt uns dazu ein, mitzukommen. So lernen wir Luisella und ihre Tochter Jennifer kennen, die zur Abwicklung einer Familienangelegenheit in Vientiane sind. Jennifer spricht sehr gut englisch und sogar ein wenig Deutsch, beide sind sofort einverstanden, dass wir die Tour am Nachmittag zusammen machen. Und so kommen Sven und ich dazu, endlich mal wieder buddhistische Tempel zu besichtigen, die wie auch schon in Thailand, einen ganz anderen Stil haben als in Sri Lanka und auch aufwendiger verziert und geschmückt sind.

Mit Sompet sind wir am Samstag verabredet, er will uns ein wenig von Vientiane zeigen. Auf den Buddha-Park haben wir an dem Tag keine Lust, der wird ähnlich voll sein wie samstags die Hamburger Mönckebergstraße – das verschieben wir auf Montag.
Statt dessen gehen mit ihm zum „Day Market“, wo es außer Klamotten & Co. auch Obst, Gemüse, Fleisch gibt – geschlachtet oder lebend. Wenn die Frau an ihrem Frischfleisch-Stand müde ist, legt sie sich eben mit dem Oberkörper auf den Hackklotz und schlummert ein wenig. Bei den lebenden Fröschen und Schildkröten habe ich vergessen zu fragen, ob die am Markt oder erst vom Käufer zuhause geschlachtet werden…

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Vom Markt aus gehen wir weiter, Sompet möchte uns das „COPE-Zentrum“ zeigen. Dort leben Menschen, die durch die immer noch zahlreich vorhandenen Landminen verletzt/behindert sind.

Auszug aus Wikipedia:
„Während des Vietnamkriegs war Laos neutral und es gab keine offizielle Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Laos. Dennoch führte die CIA in den 1960er und 1970er Jahren mit einer geheimen von ihr selbst ausgehobenen Hmong-Armee von Long Cheng aus einen in der Öffentlichkeit bis heute unbeachteten Krieg gegen die Pathet Lao. Der zu einem großen Teil durch Laos verlaufende Ho-Chi-Minh-Pfad war nur ein Teilaspekt im Kampf gegen den Kommunismus, so wurden über Laos bei den amerikanischen Flächenbombardements pro Einwohner geschätzte 2,5 Tonnen an Sprengsätzen abgeworfen. Daher gehört Laos zu den am schwersten bombardierten Ländern der Welt. Bis heute wurden und werden keine Reparationszahlungen an die Zivilbevölkerung geleistet.“

Unfassbar, welches Unrecht den Laoten damit angetan wurde. Vielleicht haben wir deshalb das Gefühl, dass die Menschen dieses Landes viel ernster und verschlossener sind.

Aber nicht alle! Liane ist ein faszinierender Gastgeber. Freunde von ihm machen ein Barbeque, es ist eine Atmosphäre wie in einer italienischen Altstadt! Großartig! Wir sind auch eingeladen und lernen so Frank aus Holland mit seiner laotischen Freundin kennen. Die Italiener sind auch irgendwie immer präsent 🙂 und schließlich ist da noch Kevin aus England, der seit 20 Jahren in Thailand lebt und viel in Asien unterwegs war/ist. Als ehemaliger Hotelbesitzer in Thailand kennt er sich gut aus und hat auch eine Hotel-Empfehlung für uns für Siem Reap/ Kambodscha.

 

Und sonst: Wir besuchen den Buddha-Park, in dem eine nicht unerhebliche Anzahl bewundernswerter, teils verrückt anmutender Buddha- und Götterdarstellungen zu sehen sind. Wir schlendern durch Vientianes Straßen, für die Stadt Vientiane selbst reicht sicher auch ein 3-Tage-Besuch, für uns geht es nach sechs Tagen weiter, wir fliegen mit Lao Skyway weiter nach Luang Prabang.

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4 Gedanken zu “Laos – Vientiane

  1. Danke, liebe Bea, dass ihr uns an eurer Reise teilhaben lasst.
    Aber noch wichtiger: Herzlichen Grlückwunsch zu deinem morgigen Geburtstag!
    Alles Liebe, alles Schöne und kommt nur heil zurück.
    Wird denken viel an euch und grüßen herzlich,
    Heinrich und Agnes

    1. Liebe Agnes und lieber Heinrich,
      danke für eure Grüße, ich freu mich so sehr!!! Wir waren heute morgen schon früh unterwegs und haben uns den Sonnenaufgang in Angkor Wat angesehen, wir sind jetzt in Kambodscha. Aber dazu später mehr auf dieser Seite… 😉
      Seid herzlich umarmt, eure Bea

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