Ein paar unserer täglichen Geschichten haben noch eine Fortsetzung bekommen:
Der böse Bube Tharaka hat es tatsächlich noch überreizt: An einem Tag waren Gangi und Thisara nachmittags bei uns oben zu Besuch, die Terrassentür war offen. Da erscheint er plötzlich auf der Treppe und brüllt von dort aus Gangi an … wir verstehen erstmal nix. Sven macht ihm klar, dass er sich beruhigen soll und verweist ihn von unserer Terasse. Das Gegröle geht von unten weiter. Von Gangi erfahren wir dann, dass er sie nötigen wollte, bei uns zu verschwinden, sie habe da nichts zu suchen etc. Er ist mal wieder neidisch/eifersüchtig darauf, dass wir uns mit Gangi und Thisara angefreundet haben. Ich begleite sie zu ihrem Roller, zum Glück kann sie an diesem Tag früh Feierabend machen und direkt nach Hause fahren.
Ein paar Tage später erfahren wir, dass Tharaka in der Nacht einen lokalen Guide/Fahrer eines anderen Gastes beklaut hat. Er entwendet das gesamte Geld des Fahrers (beide hatten wohl zusammen getrunken) und verschwindet anschließend klammheimlich. Wieder ist Aufregung auf dem Gelände und Chef Upul muss den Fahrer beruhigen sowie das gestohlene Geld erstatten. Und damit ist der Bogen überspannt, ‚endlich‘ kündigt er Tharaka fristlos, wir sehen ihn nicht wieder.
Ganz erstaunlich dabei: Die Stimmung auf dem ganzen Gelände ist sofort merkbar ruhiger und entspannter, alle sind froh das die Eskapaden von Tharaka ein Ende finden. Besonders Mainzel-Omi! 😉
Der Roti-Stand ist noch nicht abgebaut, wird aber nur noch unregelmäßig von der Roti-Frau und ihrem Mann betrieben.
Ihr Name ist Pathma, sie möchte unbedingt unsere Adresse haben und schickt ihren ältesten Jungen zu uns. Mit Thisaras Übersetzungshilfe geben wir ihm unsere Anschrift. Ein paar Abende später, es ist 18:30 Uhr und bereits dunkel, kommt eine „Delegation“ schnellen Schrittes übers Grundstück und schnurstracks auf unsere Terrasse: Es ist Pathma mitsamt drei ihrer vier Kinder. Sie will sich verabschieden, schenkt uns ein Paket Tee aus ihrer Gegend und gibt uns noch ihre Adresse. Wir sollen sie unbedingt besuchen, wenn wir das nächste Mal in Sri Lanka sind. Wir sind sprachlos und gerührt ob dieses Überraschungsbesuchs aber wissen es auch irgendwie nicht einzuordnen.
Wir fragen „unsere Strandbekanntschaft“ Christl, eine Deutsche die seit 2 1/2 Jahren in Unawatuna lebt, was wir davon halten sollen. Warum laden uns die Menschen zu sich nach Hause ein, obwohl sie kaum Englisch sprechen…was steckt dahinter? Christl sagt, es ist die Hoffnung auf Geld oder andere Geschenke, die sie sich von uns wohlhabenden Touristen versprechen.
Zwischendurch sehen wir auch Aradhana wieder, fahren mit Thisara und dem Tuktuk zu ihr nach Mirissa, auch ein sehr beliebter Ort bei Sri Lanka-Reisenden, etwas kleiner und ruhiger als Unawatuna, ca. 25 km südlich davon. Sie steht kurz vor ihrer Abreise aus Sri Lanka, wird Mirissa am nächsten Tag Richtung Colombo verlassen und dann Ende Oktober weiterreisen Richtung Indien und Nepal.
Wir freuen uns riesig, sie noch einmal sehen zu können und vor allem auch das „Hangover Hostel“ kennenzulernen, für das sie die Monate über als Volunteer gearbeitet hat. Neben den ’normalen‘ bestehenden Räumen haben sie dort Schlafräume (Dorms) für 4 Personen und auch die Duschen/Toiletten in Containern eingerichtet. Sehr geniale Idee! (Thisara ist sehr beeindruckt, nach dem Verlust des gebauten Hauses scheint sich eine Idee für ein neues Zuhause zu entwickeln… 😉
Aradhana zeigt uns einen kleinen Tempel oberhalb des Hostels; wir verbringen Zeit zum Baden und später in ihrer Community der Bars und Restaurants bis zum Sonnenuntergang am Strand. Es gibt viel zu erzählen, sie war zwischendurch drei Wochen „on the road again“ und hat Sri Lankas Nord-/Ostseite erkundet.
Gelebter Buddhismus in Sri Lanka: Zum Ende unseres Aufenthalts hat es mehrere Tage wirklich stark geregnet, das Grundstück gleicht einer Lagune und die Straße zum Strand steht regelmäßig unter Wasser.
An einem Tag, als Sven vom Strand zurückkommt, sieht er die umstehenden Tuktuk-Fahrer mit Blättern und Zweigen aus der riesengroßen Pfütze schöpfen…Was machen die dort? Sie retten Ameisen vor dem Ertrinken!!! 🙂
Bei einem letzten Tempelbesuch treffe ich meinen ‚alten Freund‘ den Affengott Hanoman wieder:
Der Ort Unawatuna heißt übersetzt „Falling Down“. Die Geschichte dazu erfahren wir von Thisara beim Besuch des Tempels „Rumassala Sri Viwekarama Vihara“ oberhalb von Jungle Beach und Japanes Peace Pagoda. Der Geschichte nach hat der König sich in eine junge Frau verliebt und entführt. Als diese krank wird, schickt der König den Affengott Hanoman los, um bestimmte Kräuter zur Heilung aus dem Himalaya zu holen. Hanoman vergisst den Namen der Kräuter und nimmt kurzerhand den ganzen Himalaya mit. Und auf dem Weg zurück fällt davon ein Stück ab, dort ist heute der Ort Unawatuna.
Und auf gewisse Weise schließt sich damit für mich mal wieder ein Kreis, dass wir „zufällig“ in diesem Ort landen! Sicher ist für uns, wir werden wiederkommen, vielleicht im nächsten Frühjahr, bevor wir unsere Rückreise antreten…
Und sonst:
Wir sind noch einmal bei Mahesh und seiner Famile eingeladen, außerdem verbringen möglichst viel Zeit mit Gangi und Thisara.
Upul und Mainzel-Omi haben uns vor Wochen „Das Wunder der Nacht“ gezeigt: Die Drachenfrucht-Pflanze blüht nur eine Nacht lang, bei ihrer Pflanze das erste Mal seit drei Jahren! WOW!!!
Am 06. Oktober 2015 reisen wir ab, weiter geht´s nach Bangkok. Nicht ohne uns kurz vor Abflug ein letztes Mal mit einem anständigen Rice & Curry zu stärken! 🙂
Wunderbar, wie konsequent Ihr diesen Reisebericht dokumentiert habt. Kann alles nur bestätigen. So, oder ähnlich erlebe ich es auch oft hier. Spannend, interessant, und vor allem schön geschrieben. Danke!
Liebe Christl, vielen Dank! Das freut mich sehr!! Und ein bisschen vermisse ich auch unsere „Daily Soap“ in Unawatuna 😉 LG Bea
Ich lese auch immer neugierig alles, was mich da aus Eurer fernen, fremden Welt erreicht. Hier ist alles so … deutsch. Viele Grüße & noch viele Abenteuer /Steffen
Hey Steffen, wie schön von Dir zu lesen! Und ich kann Dir sagen, mir graut jetzt schon ein wenig vor dem „deutsch“ daheim. Wir haben aktuell in Thailand noch mehr Service- und Hilfsbereitschaft erfahren – that blows me away, I can tell you!!! WOW :-)))
Sind grade umterwegs im Nachtzug von Bangkok nach Laos. Hugs & kisses and take care.
Achottachott, Laos. Das klingt ja von hier aus schon gefährlich. So nach Drogen und Malaria – passt auf Euch auf 🙂
Nee, keine Drogen, alles sehr entspannt hier. Touristen werden eher „ge-pampert“, allet jut!!!
Bussi