30.07. – 03.08.2015 / Kuala Lumpur („KL“) – Maytower Private Residence über Airbnb
03.-10.08.2015 / Cherating – The Legend Cherating Resort
10.-11.08.2015 / KL International Airport – Concorde Inn Hotel
Es fällt mir nicht leicht, über Malaysia zu schreiben. Vielleicht waren wir zur falschen Zeit am falschen Ort oder das Land einfach nichts für uns. Ich glaube auch, das es ein Unterschied ist, ob man versucht, sich als Backpacker durchzuschlagen mit spontanen Entscheidungen oder einen im Voraus gebuchten, organisierten Urlaub dort verbringt. Sven hat im Vorwege wirklich viel im Internet gelesen, wir hatten die Idee von einem längeren Aufenthalt mit Hütte am Strand (Chalets werden sie gern in Malaysia genannt), im Osten sollte es zu dieser Jahreszeit besonders schön sein. War aber in der Form nicht übers Internet zu finden/buchen oder schlicht zu teuer für 3-4 Wochen.
Also sind wir erstmal in KL gelandet/gestartet. Schlechter Start. Dadurch, dass wir in der enttäuschenden Unterkunft auf Lembongan kaum WLAN hatten, haben wir unsere Unterkunft in KL erst zwei Tage vorher gebucht. Mit etwas ‚Panik‘, da wir nur Absagen für erschwingliche Anfragen erhielten, haben wir über Airbnb diverse Anbieter angefragt und dem Erstbesten den Zuschlag gegeben. Die Bewertungen haben wir zu spät gelesen: es war schlecht und teuer und hat uns den Aufenthalt in KL ziemlich mies gemacht. Es war auch nicht ganz einfach, sich im öffentlichen Verkehrsnetz zurecht zu finden, viele unterschiedliche Bahn- und Busgesellschaften. Aber: es gab wieder Shopping-Malls und darin enthalten die zu schätzen gelernten Food-Courts! Um die Ecke vom Hotel gab es eine ziemlich in die Jahre gekommene überwiegend indisch geprägte Mall. Und einen ziemlich kleinen Food-Court – aber! – mit überwiegend indisch/pakistanischem Essen! Endlich mal wieder lecker vegetarische Currygerichte nach dem relativ gleichbleibenden Angebot von Nasi/Mie Goreng etc. auf Bali. Somit hatten wir eine gesicherte Nahrungsquelle für’s Frühstück/Brunch um die Ecke und haben dort auch nur freundliche Menschen getroffen!
Dort wurden wir auch intensiv darauf hingewiesen, auf unsere Sachen aufzupassen, Diebstahl und Handtaschen wegreißen ist wohl an der Tagesordnung in KL.
Wir haben eine Stadtrundfahrt gemacht, sind viel zu Fuß gelaufen und haben dabei viel gesehen.
Ein wirklicher „Lichtblick“ war Syazmize (gesprochen: Schassmies), der Hotelangestellte von der Rezeption. Ihn hatten wir gefragt, ob er uns bei der Bus-Buchung Richtung Ostküste behilflich sein könnte und er hat viel Zeit damit verbracht, zu recherchieren wie/wo/wann… Daran sieht man, dass es auch für Einheimische nicht einfach ist, mit den Bussen etc. zurecht zu kommen! 😉 Schlussendlich ist er mit uns nach seinem Feierabend am Sonntagnachmittag zu dem im Südosten von KL gelegenen Busterminal gefahren, ist dort mit uns zum Ticketcounter und hat dabei geholfen, dass wir bei dem besten Anbieter „SANIexpress“ zwei Tickets für den nächsten Tag bekommen. Für sehr erschwingliche 50RM (ca. RM 4 = EUR 1) beide zusammen. Und damit nicht genug, seine Hilfsbereitschaft ging soweit, dass er uns am nächsten Tag -sein freier Tag!- am Hotel abgeholt hat und wieder die 30-40 Minuten Strecke gefahren ist. „Er wollte nicht, dass wir mit irgendeinem Taxi fahren“, sondern sicher sein, dass wir wohlbehalten und pünktlich im richtigen Bus sitzen!
Für die Ostküste war es auch wieder nicht einfach, eine preiswerte Unterkunft zu bekommen. Steffi hatte uns dann darauf hingewiesen, dass am kommenden Wochenende die 50-Jahr-Feier in Singapore ist und deshalb viele von SIN aus nach Malaysia „flüchten“. Mist, schon wieder Schwierigkeiten mit der Buchung und ein wenig Angst, wo wir bleiben würden. Als wir am zweiten Tag unseres Aufenthalts im „The Legend Cherating Resort“ (ja, das war ganz nett, aber eben ein Resort…) am Strand entlang in der Nachbarschaft Hütten („Chalets“) gesehen haben, sind wir direkt hin und haben nach einer möglichen Reservierung gefragt. Also, als wir endlich jemanden gefunden haben, der mit uns sprechen konnte/wollte. Und uns die Auskunft gab, dass sie nur an Muslime vermieten…???…okay, warum steht das dann nicht gleich an der Rezeption??? Die ganze Umgebung rund ums Resort war irgendwie abweisend, wir fühlten uns unerwünscht und die Orte, die wir gesehen haben (Kemaman und Kuantan) waren echt nicht schön. Und bei 95% Muslimen ist es sogar schwierig, Geschäfte zu finden, die Bier verkaufen. Es gab zwar welches im Hotel, aber teuer. Trotzdem haben wir dort verlängert, insgesamt waren wir eine Woche da. Und haben überlegt wie es weitergehen soll. Die Lust auf einen mehrwöchigen Aufenthalt an der Ostküste war uns vergangen. Die Inseln wie Perhentian, Thioman und kleinere waren auch nicht geeignet, teilweise begrenzt Strom und keine WiFi-Verbindung. Das hatten wir uns für eine „Auszeit“ anders vorgestellt, schließlich wollen wir unsere Blogseiten auf Stand bringen und Neuseeland planen. Geht alles nicht ohne Internet, ein „normales“ Leben im Sinne von Reise-Pause stellen wir uns anders vor. Was tun? Unsere anderen südostasiatischen Reiseziele sind im Monsun und habe zum Teil extreme Wetterkatastrophen (Überschwemmungen in Myanmar, Typhoone zwischen Phillippinen und China/Japan.)
Wir brauchen eine Pause vom Planen, Suchen, Buchen und ständigem Wechsel! Zurück nach Sri Lanka wollen wir, dort kennen wir uns schon ein wenig aus und haben uns beide dort soviel wohler gefühlt. Der Buddhismus liegt uns eindeutig mehr als das Muslimische! 😉
Also haben wir versucht, aus den verbleibenden Tagen im Resort das Beste zu machen: Ausschlafen, Tee trinken im Zimmer und dann „just in time“ das üppige Frühstücksbuffet ausschöpfen. Das Wetter war auch nicht ganz so klasse wie es angeblich an der Ostküste sein sollte, aber es gab Sonnenliegen am Strand auf dem Resortgelände und auch wenn es häufig bedeckt war, haben wir an unserem Teint gearbeitet. Die Rettung was das chinesische Restaurant nebenan, dort sind wir jeden Tag eingekehrt und haben uns die Bäuche rund gegessen.
War auch sonst nicht viel los, außer die paar Warungs/“Restaurants“ an der Straße. Und da waren wir am Nachmittag unserer Ankunft einmal, das hat gereicht.
Wir konnten auch kein Moped mieten, Mietwagen war zu teuer und hätte sich auch nicht gelohnt. Nachdem klar war, dass wir Malaysia wieder verlassen wollen, wozu weiter suchen und in zum Teil eher hässlichen Orten nach etwas suchen, von dem wir gar nicht wissen, ob es das gibt? Wir fühlten uns irgendwie nur geduldet, Frauen und Mädchen sind massiv verschleiert, zum Baden gibt es „Schwimm-Burkas“. Mir als Frau dreht sich das Innerste nach außen, für mich erscheint das wie eine schreiende Ungerechtigkeit.
Was war sonst noch? Die Hotel-Betten/Matratzen haben nach Schimmel gerochen, außer Mücken gab es noch andere kleine Tiere die fies gebissen haben (hoffentlich haben wir keine Flöhe in unserem Gepäck). Schlimme Live-Musik von zwei philippinischen Mädels, die nicht singen konnten, bis 1:00 Uhr nachts, manchmal auch länger. Aber immerhin täglich frische Handtücher/Seife, Housekeeping, Sonnenliegen mit extra Badelaken. Eine englisch-sprachige Tageszeitung (STAR) die uns über den Fussball in Europa auf dem Laufenden gehalten hat. Und zum Glück das sehr abwechslungsreiche europäisch-asiatische Frühstück.
Wir waren froh, wenn auch wieder mit extremen „Beschaffungskosten“ mit dem Bus zurück nach KL zu fahren, dort hatten wir uns direkt am Flughafen ein Hotel gesucht. Das „Concorde Inn“ war mal ein Glücksgriff für eine Nacht. Während ich meine Malaysiaeindrucke schreibe, sitzen wir im Flugzeug nach Colombo. Hoffentlich finden wir auf Sri Lanka die Pause, die wir brauchen. Einfach mal ein paar Tage nur leben, nix suchen und planen! Gibt es sowas wie Reisemüdigkeit? Ich glaube schon. Ist für „normale“ Urlauber vielleicht nicht nachzuvollziehen. Hätten wir auch nicht gedacht… 😉